…hinter den Buchstaben

Buchstabenkunst heißt Ausprobieren!

Mich treibt die Lust am Experiment. Was passiert, wenn man die Zeichen aus ihrem Kontext nimmt, sie neu anordnet, sie fragmentiert? Unendliche Möglichkeiten!
Buchstaben sind für mich mehr als Werkzeuge der Kommunikation. Sie sind nützlich und schön zugleich. Jede Linie, jedes Zeichen trägt Bedeutung – nicht nur sprachlich, sondern auch gestalterisch. Lesbarkeit wird zur Nebensache.

Buchstaben erzählen Geschichte(n)

Ich beschäftige mich seit Jahren leidenschaftlich mit der Geschichte und der Vielfalt von Alphabeten. Was macht ein Zeichen zum Buchstaben? Seit wann schreiben wir – und warum überhaupt? 
Seit dem Geschichtsstudium, als ich den jahrhundertealten Schriften in den Archiven ganz nah gekommen bin, hat mich das Schrift-Virus erwischt: Diese Wunderwerke zu entziffern war elektrisierend. Gleichzeitig wollte ich wissen, wie es sich anfühlt, eine Bastarda oder eine Kurrent selbst zu schreiben. Aus dieser Neugier entstand meine erste Begegnung mit der Feder. Viele Jahre später habe ich die Schriftkunst erneut für mich entdeckt – diesmal mit künstlerischer Ausrichtung und professionellem Anspruch. Seither widme ich mich den Alphabeten nicht nur als Historikerin, sondern auch um zu gestalten.

Das Alphabet der Hildegard von Bingen

Hildegard von Bingen, eine der berühmtesten Persönlichkeiten des Mittelalters, war nicht nur eine kluge Heilkundige und Komponistin, sondern auch eine visionäre Denkerin. In einer männerdominierten Welt schuf sie ihr eigenes Alphabet, die Litterae Ignotae. Deren genaue Bedeutung und Zweck bleiben bis heute ein Rätsel – und gerade dieses Geheimnis macht ihren Reiz aus.
Mich fasziniert diese Form der Selbstermächtigung. Die historisch einzigartigen Zeichen inspirieren mich dazu, sie in meiner Buchstabenkunst neu zu interpretieren – ihnen Stimme, Form und Bedeutung zu geben.

Schreiben ist Meditation

Der Schreibprozess selbst ist für mich eine Form der Achtsamkeit. In der Wiederholung, im Fluss der Bewegung, in der Konzentration auf Linie und Form entsteht ein Zustand innerer Ruhe – ein Moment der Meditation. So wird Schreiben nicht nur zur kreativen, sondern auch zur kontemplativen Praxis. Als zertifizierte Achtsamkeitstrainerin biete ich Workshops zum meditativen Schreiben an.

Einladung zur Buchstabenkunst

Es erfüllt mich, das Kulturgut Schrift zu vermitteln und Menschen dafür in Workshops und Vorführungen zu begeistern. Ich freue mich, dass meine Arbeiten auch in Ausstellungen in Berlin, Brandenburg, Thüringen und Paris gezeigt wurden – und damit immer wieder neue Gespräche über Kunst, Geschichte und Schrift entstehen.